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Bronze-Medaillengewinnerin Charlotte Becker fehlt bei Heim-Weltcup in Berlin

Charlotte Becker © Arne Mill / Frontalvision.de
Charlotte Becker © Arne Mill / Frontalvision.de

Charlotte Becker setzte ihr schönstes Lächeln auf. Und die Berlinerin hatte allen Grund dazu. Platz drei im Punktefahren, dazu Rang vier und deutscher Rekord in der Mannschaftsverfolgung – der Weltcup-Auftakt in St. Quentin-en-Yvelines bei Paris lief nahezu perfekt. Aber es gibt auch einen Wehrmutstropfen.

St Quentin-en-Yvelines. „Ja, es macht gerade richtig Spaß“, sagte Becker freudestrahlend nach der Weltcup-Siegerehrung im Punktefahren. Nach Jahren der Abstinenz auf dem Podium durfte die 35-Jährige mit Bronze mal wieder eine Medaille entgegennehmen. Bis zur letzten Wertung lag Becker mit 30 Punkten sogar in Führung, wurde aber noch von der Italienerin Maria Giulia Confalonieri (34 Punkte) und der Ukrainerin Ganna Solovei (33) abgefangen. „Ich hatte richtig Laktat in den Beinen und konnte nichts mehr machen“, erklärte Becker, freute sich aber trotzdem. „Sicher ist die Medaille nicht so viel wert wie im Omnium oder in der Mannschaftsverfolgung. Aber ich mag das Punktefahren und will bei der WM nochmals angreifen", kündigte sie an.

Zuvor hatte Becker in der Mannschaftsverfolgung den Sprung auf das Podium als Vierte knapp verpasst. Zusammen mit Lisa Klein, Lisa Brennauer und Franziska Brauße unterlag Becker im „kleinen Finale“ in 4:21,737 Minuten gegen Italien (4:19,428). In der ersten Runde hatte das Quartett aber den deutschen Rekord auf 4:21,421 Minuten verbessert – das war ein solides Trostpflaster. „Wir merken, dass wir weiterkommen – das macht richtig Spaß“, sagte Becker. Nach einigen Jahren der Durststrecke ist der Frauen-Vierer der Weltspitze beträchtlich näher gekommen, wie auch der dritte Platz bei der Europameisterschaft im August in Glasgow belegte. „Dabei probieren wir immer noch viel aus: bei den Gängen, mit längeren Führungen oder bei den Positionen im Team“, erklärt Becker. Heißt andersrum: Das Optimum ist nach wie vor nicht gefunden, weitere Luft nach oben vorhanden.

Kommende Woche beim Weltcup in Milton/Kanada wollen Becker und Co. den Aufwärtstrend erneut bestätigen. Danach geht es in die Saisonpause – heißt: Becker ist bei ihrem Heim-Weltcup in Berlin (30. November bis 2. Dezember) nicht dabei. „Ja, das ist echt sehr schade. Ich bin Ende September noch die Straßen-WM in Innsbruck gefahren. Da hätte eine Pause jetzt keinen Sinn gehabt“, erklärt Becker, die nur zwei Kilometer vom Velodrom entfernt lebt, „aber irgendwann muss ich ja mal Pause machen.“ Immerhin versüßt Bronze vom Weltcup in Paris den Urlaub.