Weltcup-Fazit: BDR mit Sport und Organisation zufrieden - „Mehr Zuschauer erwartet“
Der Bund Deutscher Radfahrer und das Organisationskomitee für den Bahn-Weltcup im Berliner Velodrom haben ein gemischtes Fazit nach den drei Tagen im Velodrom gezogen.
Berlin. Platz zwei mit sechs Mal Edelmetall im Medaillenspiegel hinter Australien, sogar Rang eins in der Weltcup-Punktewertung mit 5885,0 Punkten vor Großbritannien (5876,0): Sportlich lief der erste Heim-Weltcup für Deutschland erfolgreich. Herausragend war der Sieg von Joachim Eilers im 1000-Meter-Zeitfahren. Dazu gab es drei Silbermedaillen durch Emma Hinze im Keirin, Miriam Welte im Teamsprint und für beide zusammen im Teamsprint. Bronze holten die Teamsprint-Männer mit Timo Bichler, Stefan Bötticher, Joachim Eilers und Maximilian Levy sowie die Weltmeister Roger Kluge und Theo Reinhardt im Madison.
„Es gab keine Überraschungen: Weder positiv, noch negativ“, fasste Sportdirektor Patrick Moster die 14 Entscheidungen von Berlin zusammen. „Wir haben in fast allen Bereichen Plätze zwischen eins und acht belegt und brauchen uns vor niemand verstecken.“ Auf dem Weg zu einer erfolgreichen Olympia-Qualifikation 2020 in Tokio sei Berlin ein weiterer wichtiger Schritt gewesen, betonte Moster.
Besonders erfreut zeigte sich der Sportdirektor von der Entwicklung im Kurzzeitbereich der Frauen. Trotz des Karriereendes der zweimaligen Olympiasiegerin und elffachen Weltmeisterin Kristina Vogel, die in Berlin als „Radsportlerin des Jahres“ geehrt wurde, drängen mit Pauline Grabosch, Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich drei Sportlerinnen nach. Zudem fährt Miriam Welte weiter auf Top-Niveau. Moster: „Wir sind hier sehr gut aufgestellt, über 2020 hinaus. Natürlich ist eine Ausnahmeathletin wie Kristina nicht zu ersetzen. Wenn wir die Last verteilen, können wir aber auch ohne Kristina so erfolgreich sein wie mit Kristina.“
Bei den Zuschauern hatten sich BDR und das Organisationskomitee größeren Zuspruch erhofft. „Ich denke aber, wir kommen mit einem kleinen blauen Auge davon“, sagte Projektleiter Burckhard Bremer. „Der Bahnradsport muss in Berlin und der Region einfach weiter präsent sein, damit wir mehr Publikum bekommen.“ Im kommenden Jahr werden im Velodrom im Rahmen der FINALS 2019 die 133. deutschen Meisterschaften (31. Juli bis 4. August) ausgefahren. Vom 14. bis 18. August ist Frankfurt (Oder) Gastgeber für die Junioren-Weltmeisterschaften. Auch die Sixdays 2019 und 2020 bringen Bahnradsport in die Hauptstadt, ehe vom 26. Februar bis 1. März 2020 die Weltmeisterschaften zum zweiten Mal nach 1999 im Velodrom steigen. Die Titelkämpfe sind gleichzeitig Abschluss der Olympia-Qualifikation für Tokio.
„Ich denke, es war wichtig und richtig für den Radsport, dass wir mit Unterstützung des Berliner Senats diese Serie auf den Weg gebracht haben“, sagte BDR-Generalsekretär Martin Wolf. Neben den sportlichen Belangen habe der Weltcup organisatorisch und technisch ebenfalls schon überzeugt: „Der Weltverband UCI war grundsätzlich sehr zufrieden. Aus den Erfahrungen von der Europameisterschaft 2017 haben wir hier schon profitiert. Jetzt geht es bis zur WM noch an einige Feinheiten.“