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Welte/Hinze holen erste deutsche Medaille bei WM 2019

Miriam Welte und Emma Hinze holen WM-Bronze © Szymon Sikora
Miriam Welte und Emma Hinze holen WM-Bronze © Szymon Sikora
Eine Bronzemedaille gab es zum Auftakt der Bahn-Weltmeisterschaften in Pruszkow (Polen) für den Bund Deutscher Radfahrer. Miriam Welte und Emma Hinze gewannen das kleine Finale im Teamsprint der Frauen; das Männertrio mit Timo Bichler, Stefan Bötticher und Maximilian Dörnbach verpasste Bronze knapp und wurde Vierter. Außerdem gab es fünfte Plätze in der Mannschaftsverfolgung der Männer und im Scratch der Frauen.


Pruszkow. Miriam Welte und Emma Hinze haben die erste deutsche Medaille bei der WM 2019  gewonnen. Das Duo besiegte im kleinen Teamsprint-Finale um Bronze Mexiko mit 32,789 Sekunden um sechs Zehntel. Neue Weltmeisterinnen wurde Australien, das Russland im Kampf um Gold besiegte. Welte gewann vor einem Jahr noch an der Seite von Kristina Vogel dem WM-Titel. Die Erfurterin musste nach einem schweren Trainingsunfall ihre Karriere beenden und ist seitdem querschnittgelähmt.

„Kristina hat uns noch einen kleinen Motivationsschub geschenkt und für jeden ein Überraschungsei geschickt. Das hat sie früher auch immer gemacht. Zwischen den Läufen hat sie mir auch geschrieben, uns angefeuert, die Medaille zu holen,“ verriet Welte nach dem Rennen. „Emma und ich haben gut trainiert, hatten drei Läufe auf sehr hohem Niveau. Diese Medaille haben wir uns verdient.“ Und Hinze war glücklich über ihre erste WM-Medaille in der Eliteklasse. „Also ehrlich gesagt habe ich nicht unbedingt erwartet, dass wir auf dem Podest stehen.“

Nur wenige Minuten nach dem erfolgreichen Lauf von Welte/Hinze wollten die Männer nachziehen. Doch Timo Bichler, Stefan Bötticher und Maximilian Dörnbach unterlagen im kleinen Finale Russland und belegten den undankbaren vierten Platz. „Das war eine super Überraschung, Bronze wäre natürlich die Krönung gewesen, aber wenn man bedenkt, wie viele Schwierigkeiten wir im Winter hatten, davon war heute nichts mehr zu spüren. Das war ein Supertag. Ich bin sehr sehr zufrieden,“ sagte Bundestrainer Detlef Uibel und lobte auch sein Frauenduo: „Miriam ist sehr stabil und solide gefahren, Emma konnte sich einpegeln und hat drei starke Läufe gezeigt.“

In der 4000-m-Mannschaftsverfolgung kämpfte das deutsche Quartett in der Besetzung Felix Groß, Leon Rohde, Theo Reinhardt und Domenic Weinstein zwar nicht um die Medaillen, belegte aber mit einer Zeit von 3:56,897 Minuten einen guten fünften Platz. „Platz sechs war das Minimalziel. Wir haben das Soll erfüllt,“ sagte Bundestrainer Sven Meyer, der die Diskussionen um den Vierer nicht nachvollziehen konnte.  Die Königsdisziplin im Bahnsport war ein wenig in die Kritik geraten, weil der Vierer im aktuellen UCI-Ranking vor den Titelkämpfen in Polen nur Platz neun belegte. Acht Teams qualifizieren sich für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Tokio.

„Wir haben im letzten Jahr zwei, drei Mal den deutschen Rekord verbessert. Dort wo wir gestartet waren, haben wir respektable Ergebnisse erzielt,“ sagte Meyer in Pruszkow. „Die Weltspitze ist in den letzten Jahren enger zusammengerückt. Es müssten eigentlich mindestens zehn Mannschaften nach Tokio,“ fordert Meyer. Zusätzliche Bestätigung: Im Olympia-Ranking uberholte Deutschland die Schweiz und die USA und liegt nach Abschluss der ersten Hälfte auf Platz sieben,

Am Donnerstag geht der deutsche Frauen-Vierer in die nächste Runde. Charlotte Becker, Franziska Brauße, Lisa Brennauer und Lisa Klein belegten in der Qualifikation in 4:24,568 Minuten die sechstschnellste Zeit. Auf Platz eins fuhr das Quartett aus Australien in 4:14,915 Minuten zurücklegte. Im Scratch-Wettbewerb der Frauen belegte Brauße aus Eningen beim Sieg der Britin Elinor Barker einen sehr guten fünften Platz.