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Malcharek fährt sich bei den Sixdays für die WM warm

Moritz Malcharek mit Trainer Sven Meyer. © Arne Mill / Frontalvision.de
Moritz Malcharek mit Trainer Sven Meyer. © Arne Mill / Frontalvision.de

Berlin. Die Eintrittskarten für Eltern, seine kleine Schwester Charlotte, Freundin und Kumpels sind bestellt. Nachdem Moritz Malcharek, der dem Frankfurter RC 90 angehört und für das LKT Team Brandenburg startet, im vergangenen Jahr die deutschen Farben bei der Weltmeisterschaft in Pruszkow im Omnium vertrat, wird der Zepernicker bei der Heim-WM im Berliner Velodrom (26. Februar bis 1. März) im Punktefahren an den Start gehen. „Ich freue mich sehr auf die WM – das ist mit Sicherheit eine einzigartige Gelegenheit für die nächsten 20 Jahre“, sagt Malcharek.

Einen Vorgeschmack auf die 250-Meter-Piste und die Atmosphäre im Berliner Velodrom erhält der aus Zepernick (Gemeinde Panketal) stammende Malcharek beim 109. Berliner Sechstagerennen. Der 22-Jährige bildet dort mit dem Belgier Bryan Boussaer ein Paar – beide gehören zu den Anwärtern für das Podium. „Im Vordergrund steht für mich die WM. Die Sixdays in Berlin sind ein guter Schritt dahin, um wieder ein bisschen intensiver und schneller zu fahren und sich an die Rhythmuswechsel zu gewöhnen“, erklärt Malcharek.

Nach seinem starken Premierensaison 2018/19 mit Weltcup-Sieg in Paris und dem WM-Debüt in Polen sowie dem U-23-EM-Titel im Juli im Scratch kam der Schützling von Trainer Heiko Salzwedel im Winter 2019/20 nicht wie gewünscht zum Zug und fehlte bei EM und Weltcups in der Nationalmannschaft. „Ja, ich bin etwas unter dem Radar gelaufen“, räumt Malcharek ein, der aber wie Clubkamerad Maximilian Beyer aus Berlin im Sommer eine wichtige Rolle hatte. Bei vielen kleineren UCI-Rennen im In- und Ausland halfen beide mit starken Ergebnissen, die Startplätze für die WM und die Olympischen Spiele abzusichern.

Für Berlin und für Tokio 2020 war und ist der Eisenhüttenstädter Straßen-Profi Roger Kluge in den olympischen Disziplinen Madison (mit Theo Reinhardt) und Omnium gesetzt. Für Malcharek blieb da bei der WM nur das Scratch oder das Punktefahren – als Notnagel sieht er sich indes nicht. „Für mich ist das WM-Punktefahren keinesfalls ein Trostpflaster. Ich denke, ich habe mir den Start verdient – genau wie Max Beyer im Scratch. Wir sind den ganzen Sommer rumgereist, um für Deutschland die nötigen Punkte im Nationen-Ranking zu holen“, sagt Malcharek und ergänzt selbstbewusst: „Und wir haben immer wieder gezeigt, dass wir es auch können.“

Beim Sechstagerennen in Bremen vor zwei Wochen deutete Malcharek seine aufsteigende Form an, vertrat zwei Tage sehr erfolgreich den erkrankten Weltmeister Theo Reinhardt. „Ich habe mich im Dezember und Januar auf Mallorca gut vorbereitet, bin viel Grundlage gefahren“, erläutert Malcharek, der jetzt bei den Sixdays Berlin das eine oder andere weitere Ausrufezeichen setzen will. „Ich hoffe vor allem, mit einem guten Eindruck aus den Sixdays zu gehen, um in vier Wochen mit einem guten Gefühl wiederzukommen“, so Malcharek. Damit bei der Heim-WM im Velodrom Familie und Freunde dann möglichst viel zu Klatschen haben.