40 Nationen und zehn Olympiasieger für Berliner Weltcup gemeldet
Berlin. 40 Nationen und elf Track-Teams haben für den dritten Bahn-Weltcup der Saison vom 30. November bis 2. Dezember im Berliner Velodrom gemeldet. 368 Sportlerinnen und Sportler werden bei den 14 Entscheidungen (Sprint, Keirin, Teamsprint, Zeitfahren, Omnium, Madison, Mannschaftsverfolgung) erwartet. Neben zahlreichen Welt- und Europameistern sind mit Miriam Welte (Kaiserslautern), Tianshi Zhong (China), Katie Archibald, Laura Kenny (beide Großbritannien), Elis Ligtlee (Niederlande), Lasse Norman Hansen (Dänemark), Ed Clancy, Philip Hindes, Jason Kenny (alle Großbritannien) sowie Elia Viviani (Italien) zehn Olympiasieger gemeldet. Wir stellen einige der Sportler vor:
Miriam Welte: Die 31-Jährige vom 1. FC Kaiserslautern ist nach dem Karriereende ihrer langjährigen Teamkollegin Kristina Vogel das Aushängeschild der deutschen Mannschaft. 2012 gewann die Pfälzerin zusammen mit Vogel bei den Olympischen Spielen in London die Goldmedaille im Teamsprint, 2016 in Rio kam Bronze hinzu. Sechsmal konnte sich Welte schon das Weltmeister-Trikot sichern: viermal im Teamsprint, dazu 2014 und 2018 im Zeitfahren. In Berlin ist Welte im Teamsprint und ihrer Spezialdisziplin am Start.
Jason Kenny: Der Brite ist einer der erfolgreichsten Bahnfahrer aller Zeiten – und seit mehr als einem Jahrzehnt Dauer-Rivale des Cottbusers Maximilian Levy. Sechsmal gewann Kenny seit 2008 Olympia-Gold. 2016 in Rio gelang dem Sprinter sogar das Triple aus Sprint, Keirin und Teamsprint. Der große Motorsport-Fan hat sich in dieser Saison schon in Top-Form präsentiert, gewann beim zweiten Weltcup in Milton/Kanada
Laura Trott (vormals Kenny): Im August 2017 wurde die Ehefrau von Jason Kenny erstmals Mutter, brachte Sohn Albert Louie zu Welt. Ende Februar 2018 saß die 26-Jährige bei der Weltmeisterschaft in Apeldoorn wieder im Sattel und setzte ihre außergewöhnliche Karriere fort. Vier Olympiasiege und acht Weltmeistertitel stehen in der Biografie des kleinen Energiebündels. In dieser Saison siegte Laura Trott beim Weltcup in Kanada im Omnium und zeigte dort zum wiederholten Male ihre Vielseitigkeit.
Lasse Norman Hansen: Drei Olympia-Medaillen hat der Däne schon auf dem Konto: 2012 Olympiasieger im Omnium, 2016 Bronze im Omnium und der Mannschaftsverfolgung. In dieser Saison gewann der 26-Jährige beim Weltcup in Frankreich das Madison (mit Michael Morkow). Zudem ist Hansen, der als Straßen-Profi auch schon eine Bergwertung der Tour de Suisse gewann, eine der Lokomotiven im starken dänischen Vierer, der bei den ersten beiden Weltcups in dieser Saison mit Top-Zeiten siegte.
Kirsten Wild: Die Niederländerin hat den Weltmeisterschaften in diesem Jahr ihren Stempel aufgedrückt: Bei den Titelkämpfen im heimischen Apeldoorn holte die 36-Jährige die Titel im Scratch, Punktefahren und Omnium. Im Madison belegte Wild Platz zwei mit Amy Pieters. Allerdings muss Wild seit einigen Wochen ohne Peter Schep arbeiten. Der niederländische Nationaltrainer wechselte in die World Tour. Geschadet hat es Wild offenbar nicht: Beim Weltcup bei Paris siegte die Doppel-Europameisterin von Glasgow im Omnium.
Jeffrey Hoogland: Wie sein niederländischer Teamkollege Harrie Lavreysen begann Hoogland im BMX-Sport. Nach dem Wechsel auf die Bahn führte der Berliner Bill Huck als Trainer die Männer mit den mächtigen Oberschenkeln in die Sprint-Weltspitze. Bei der WM 2018 gewann der 25-Jährige Gold im Teamsprint und über die 1000 Meter. Bei den beiden Weltcups in dieser Saison holte der „fliegende Holländer“ im Sprint jeweils die Bronzemedaille.
Matthew Glaetzer: Der Australier ist der neue Dominator im Männer-Sprint. Bei der WM in diesem Jahr in Apeldoorn holte sich der 26-Jährige erstmals die Krone in der Königs-Disziplin. In dieser Saison hat er bereits die ersten beiden Sprint-Weltcups in Frankreich und Kanada gewonnen. Auch über die 1000 Meter gehört das Kraftpaket zu den schnellsten Männern, fuhr mehrfach schon unter einer Minute.
Elis Ligtlee: Den 13. August 2016 wird die Niederländerin wohl nie vergessen. Völlig überraschend düpierte die 24-Jährige die versammelte Welt-Elite – und wurde in Rio de Janeiro Olympiasiegerin im Keirin. Fast so schnell wie Ligtlee in der Spitze auftauchte, war sie 2017 wieder verschwunden: anhaltende Gewichtsprobleme, eine langwierige Knieverletzung und Beziehungsprobleme sorgten für einen schweren Stand. Bei der Heim-WM in diesem Jahr in Apeldoorn wurde die aus Deventer stammende Ligtlee Dritte im 500-m-Zeitfahren. Bei der EM in Glasgow kam eine Nierenbeckenentzündung einem Start zuvor.
Elia Viviani: Der Italiener wagt ähnlich wie der Deutsche Roger Kluge den Spagat zwischen Straße und Bahn – und ist ähnlich erfolgreich. Beim belgischen Team Quick-Step verdient der 29-Jährige sein Geld. Und ist regelmäßig einer der schnellsten Sprinter. In diesem Jahr war der italienische Meister unter anderem viermal beim Giro d’Italia oder den Cyclassics in Hamburg erfolgreich. Auf der Bahn feierte Viviani 2016 seinen größten Erfolg, wurde in Rio de Janeiro Olympiasieger im Mehrkampf Omnium. Auch WM- und EM-Medaillen Madison, Omnium, Punktefahren, Mannschaftsverfolgung und Derny stehen schon in seinen Palmares.