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Detlef Uibel als „Trainer des Jahres“ ausgzeichnet

Ole Bischof, Detlef Uibel, Maximilian Levy © DOSB
Ole Bischof, Detlef Uibel, Maximilian Levy © DOSB

Detlef Uibel, langjähriger Bahnrad-Bundestrainer im Kurzzeitbereich, ist am Sonntag vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als „Trainer des Jahres 2018“ ausgezeichnet worden. Die launige Laudatio hielt Maximilian Levy.

Baden-Baden. Große Ehre für Detlef Uibel: Der 59-Jährige aus Illmersdorf bei Cottbus ist im Rahmen der Gala „Sportler des Jahres“ in Baden-Baden als „Trainer des Jahres“ geehrt worden. Uibel war im Jahr 2018 an drei WM-Titeln von Kristina Vogel (Sprint), Miriam Welte (Teitfahren) und dem Teamsprint der Frauen sowie an den beiden Bronzemedaillen von Maximilian Levy (Keirin) und Pauline Grabosch (Sprint) beteiligt. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs, denn der Lausitzer kann in seiner langjährigen Amtszeit auf unzählige Erfolge blicken, viele WM-Titel, aber auch drei Olympiasiege, zuletzt den von Vogel 2016. 

Uibel ist seit 1990 für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) tätig, hat sich in den ersten Jahren um die Frauen gekümmert und danach um den kompletten Elitebereich. Seit 1996 ist er Cheftrainer für den Kurzzeitbereich und als solcher maßgeblich beteiligt an der Entwicklung dieser Disziplingruppe im BDR. Er hat ein funktionierendes Trainings- und Wettkampfsystems installiert und erfolgreich Wissenschaft und Technik eingebunden.

Der erste Olympiasieg der Teamsprinter im Jahr 2004 in Athen (René Wolff, Stefan Nimke, Jens Fiedler) gehört zu Uibels nachhaltigsten Erlebnissen als Bundestrainer. Unvergessen auch der sensationelle Erfolg von Welte und Vogel (ebenfalls im Teamsprint) bei den Spielen in London (2012) und Vogels Goldmedaille im Sprint in Rio (2016). „Der dreifache Titelgewinn von Kristina Vogel 2014 bei der WM ist aber auch ein absoluter Höhepunkt. Das sind einmalige Ergebnisse, die sich nicht so einfach wiederholen lassen“, sagt Uibel, der in diesem Jahr miterleben musste, wie seine beste Athletin bei einer Trainingseinheit in Cottbus schwer stürzte und seitdem querschnittgelähmt ist.

Mit 13 Olympia-Medaillen (drei Olympia-Siege), 78 WM-Medaillen (darunter 29 x  Gold) sowie über 100 EM-Medaillen ist Uibel der erfolgreichste Bundestrainer im Bund Deutscher Radfahrer und einer der erfolgreichsten im gesamtdeutschen Sport. „Ich bedanke mich sehr für diese Auszeichnung und sehe mich dabei als Vertreter einer sogenannten Randsportart besonders geehrt. Es freut mich ganz besonders, dass durch diese Auszeichnung auch der Bahnradsport etwas in die Öffentlichkeit gerät“, sagte Uibel nach der Preisverleihung in Baden-Baden. „Ich hatte als Bundestrainer das Glück mit vielen herausragenden Sportlerinnen und Sportlern arbeiten zu dürfen, denen ich an dieser Stelle ebenso danken möchte wie all meinen Trainerkollegen, den Mitarbeitern der FES-Berlin und des IAT-Leipzig und der BDR-Geschäftsstelle für die jahrelange gute Zusammenarbeit und Unterstützung.“

Zuvor hatte Maximilian Levy den Bundestrainer in seiner launigen Laudatio gewürdigt. Der viermalige Weltmeister und dreifache Olympia-Medaillengewinner arbeitet bereits seit 2005 mit Uibel zusammen. „Wir hatten viel Freude zusammen, und haben und uns gegenseitig ausreichend graue Haare wachsen lassen“, sagte der 31-Jährige in Anspielung auf manchen ausgetragenen Konflikt. „Ich habe Sie kennengerlent als einen Trainer mit unbedingtem Willen zu gewinnen – auch wenn uns Ihr Weg oft ein Rätsel blieb.“

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) vergibt den mit 10.000 Euro dotierten Preis seit 2006. „Trainer sind entscheidende Begleiter und Wegbereiter für die Athletinnen und Athleten“, sagt Ole Bischof, Vorsitzender der Jury. „Sie haben eine Schlüsselfunktion. Durch den Preis unterstreichen wir diese herausragende Rolle. Auch in der Leistungssportreform, die derzeit umgesetzt wird, ist die Optimierung der Bedingungen für Trainer einer der wichtigsten Punkte.“

Die bisherigen Preisträger

2018: Detlef Uibel (Bahnrad)
2017: Jürgen Wagner (Beachvolleyball)
2016: Reiner Kießler (Kanu)
2015: Justus Wolf (Para-Ski alpin)
2014: Norbert Loch (Rodeln)
2013: Silvia Neid (Fußball) und Hermann Weinbuch (Nordische Kombination)
2012: Ralf Holtmeyer (Rudern) und Hans Melzer (Reiten, Vielseitigkeit)
2011: Markus Weise (Hockey)
2010: Uwe Müßiggang (Biathlon)
2009: Kim Raisner (Moderner Fünfkampf)
2008: Rolf-Dieter Amend (Kanu)
2007: Heiner Brand (Handball)
2006: Raimund Bethge (Bob)