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Sixday-Saison hat begonnen - Deutsche Top-Fahrer als Zugpferde

Förstemann und Levy © Phynova Sixdays London
Förstemann und Levy © Phynova Sixdays London

In London ist am Dienstagabend die neue Sechstagerennen-Saison gestartet. Höhepunkt ist wie immer Berlin. Erstmals nach Jahren gibt es wieder mehr Veranstaltungen. Und viele der Top-Stars der Szene kommen aus der Region.

London. Madison-Weltmeister Roger Kluge war am Sonntag noch bei der Tour of Guangxi in China am Start, sein Partner Theo Reinhardt und Sprinter Maximilian Levy glänzten mit Top-Ergebnissen beim Weltcup-Auftakt in Paris. Seit Dienstag ist das Trio aus Berlin und Brandenburg, verstärkt noch von Robert Förstemann, beim Auftakt der Sixday-Serie und der Sechstagerennen-Saison in London am Start. „London ist immer cool. Das ist eine anstrengende, aber schöne Woche“, sagte Levy, der mit der Empfehlung von Platz fünf beim Weltcup anreiste und neben Kluge und Reinhardt zu den prominentesteten Namen im Fahrerfeld von London gehört.

„Beers, bike and beats!“ – Bier, Fahrräder und wummernde Musik ist das Motto auf der Olympiabahn von London. Seit seiner Wiederbelebung im Jahr 2015 durch die Madison Sports Group hat sich die sechstägige Rundenhatz (bis 28. Oktober) im radsport-verrückten England vor allem zu einer großen Party entwickelt – und trotz mitunter happiger Eintrittspreise ist das Velodrom fast immer ausverkauft. Auch, weil die heimischen Stars „mitfeiern“. Sir Bradley Wiggins, britische Radsport-Ikone, sitzt zwar nicht mehr auf dem Rad, wird aber an drei Tagen als Moderator und Kommentator in London dabei sein.

In Berlin geht es etwas weniger „hip“ zu, trotzdem soll das Traditionsrennen abseits der Piste moderner werden. Die Madison Sports Group setzt 2019 auf eine gesunde Mischung aus „Afterwork Party“ und „Club Nacht“ einerseits und „Langer Nacht“ sowie „Schlager-Party“ andererseits. Auch eine Rückkehr vom „Kult-Berliner“ Frank Zander ins Programm ist im Gespräch. „Wir entwickeln das Sechstagerennen in jedem Jahr weiter, um das tolle Erlebnis für die Zuschauer noch mehr zu steigern“, sagte Valts Miltovics, Geschäftsführer der Six Day Berlin.

Berlin (24. bis 29. Januar) ist nach London die zweite Station der Sixday-Serie. Nach  Kopenhagen (31.1. bis 5.2.) kommen mit Melbourne (7. bis 9.2.), Manchester (22. bis 24.3.) und als Finalort Brisbane (12. bis 14.4.) drei weitere Events zu. „Das ist eine großartige Entwicklung, die sportlich auch das Sechstagerennen in Berlin weiter aufwertet. Wir freuen uns, dass wir die Kombination aus Sport, Entertainment, Geschwindigkeit und Stars nun noch weitertragen – bis hin nach Australien“, so Miltovics.

Außerhalb der Sixdays-Serie geht es in diesem Winter in Gent (13. bis 18.11.), Rotterdam (3. bis 8.1.) und in Bremen (10. bis 15.1,) rund. Der zweite deutsche Standort setzt 2019 neben packenden Sport auf prominente Showacts. Die 55. Auflage in der ÖVB-Arena wird Schlager-Legende Howard Carpendale anschießen – und ein Konzert geben. Sportlich steht in Bremen Theo Reinhardt im Mittelpunkt. Der Berliner wird dort mit dem Belgier Kenny de Ketele als Titelverteidiger an den Start gehen. „Ein Welt- und Europameister in einer Paarung – damit treten zwei der erfolgreichsten Bahnradsportler der Welt in Bremen an“, freute sich der Sportliche Leiter Erik Weispfennig.

Mindestens dreimal wird Reinhardt in diesem Winter aber sogar zusammen in der Weltmeister-Paarung mit Roger Kluge antreten – nach London auch in Gent und eben in Berlin. „Wir wollen uns als Weltmeister natürlich überall gut präsentieren, vor allem aber Kilometer und Rennhärte für unser Heimspiel in Berlin sammeln“, so Reinhardt. Nach Platz drei in diesem Jahr ist für das Erfolgs-Duo bei der 108. Auflage das oberste Treppchen das Ziel. Für Seriensieger Levy (2008, 2009, 2010, 2013, 2015, 2017, 2018) ist der Wettbewerb an der Landsberger Allee nach dessen WM-Verzicht fast so etwas wie der Saisonhöhepunkt. Aber Kluge/Reinhardt und Levy hätten sicher auch nichts dagegen, schon zum Auftakt in London mit einem Sieg  zu starten.

  • Roger Kluge /Theo Reinhardt liegen nach der ersten Nacht von London mit Rundenrückstand (75 Punkte) auf Platz fünf. Es führen die Dänen Marc Hester und Jesper (82). Im Sprint-Wettbewerb liegt Robert Förstemann mit 48 Punkten an der Spitze vor Maximilian Levy (45).