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Viele Gewinner und strahlender Gesichter beim Charity-Rennen im Berliner Weltcup

Guido Fulst in Aktion.  © Wolfgang Stärke
Guido Fulst in Aktion. © Wolfgang Stärke

Berlin. Neben Spitzensport kam auch das soziale Engagement beim Bahn-Weltcup im Berliner Velodrom nicht zu kurz. Im Mittelpunkt: Der zweimalige Olympiasieger Guido Fulst und „Die Arche“.

Berlin. Die Zuschauer staunten nicht schlecht. Auf 20-Zoll-Retro-Klapprädern forderten Guido Fulst und seine drei Mitstreiter im Rahmen des Bahn-Weltcups an der Landsberger Allee einen U-15-Bahn-Vierer aus dem Berliner Nachwuchs. Erst auf den letzten Metern der 2-Kilometer-Distanz sicherten sich die Youngster knapp den Sieg. Am Ende gab es aber noch mehr Gewinner: Das Berliner Kinder- und Jugendwerk „Die Arche“ durfte als Erlös aus der Charity-Aktion einen Scheck in Höhe von 6277,33 Euro entgegennehmen. Mit dem Geld wird ein Mobilitätsprojekt für die Arche unterstützt. Dabei ist das Ziel, Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien, die in die Arche kommen, mit Fahrrädern und einer Fahrradwerkstatt in Hellersdorf zu unterstützen und ihnen so einen größeren Bewegungsspielraum zu ermöglichen. Und der Radsport-Nachwuchs freute sich über vier neue Räder.

Guido Fulst, Olympiasieger in den Jahren 1992 und 2000 in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung sowie 1999 auch Weltmeister im Velodrom, freute sich über die Aktion. „Das Gewinnen ist nicht mehr so wichtig, vielmehr möchte ich anderen die Faszination am Radfahren und die Freude an gemeinsamen Radsport-Events nahebringen – das ist hier absolut gelungen“, sage der 48-Jährige.

Zehn Jahre nach dem Karriereende bestimmt der Radsport nach wie vor in weiten Teilen das Leben von Fulst. Ehefrau Janine ist promovierte Sportwissenschaftlerin. Fachgebiet: Biomechanik im Radsport. Fulst  selbst arbeitet seit einigen Wochen in Berlin als Store-Manager bei „Benobikes“, einer großen Fahrrad-Erlebniswelt mitten in Berlin. Mit seiner Charity-Aktion „Guido Fulst & friends“ engagiert er sich zudem auch immer wieder für den Radsport. Mit den „Funny Sixdays“ auf der Messe „VeloBerlin“ und einem Teamstart beim „Velothon“ Berlin wurden bereits rund 2000,00 Euro eingespielt.

Zu seiner aktiven Karriere spulte der aus Drübeck in Sachsen-Anhalt stammende Fulst dagegen Kilometer um Kilometer ab – und wurde zu einem der erfolgreichsten deutschen Bahnradsportler. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona und 2000 in Sydney gewann Fulst jeweils Gold in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung. 2004 in Athen gab es noch Olympia-Bronze im Punktefahren. Zwischen 1989 und 2002 stand er mit den deutschen Verfolgern neunmal auf dem Podest bei Weltmeisterschaften. 1989, 1994, 1999 und 2000 holte er Gold – den ersten Titel noch mit dem DDR-Vierer. Nach dem Sechstagerennen 2008 in Berlin hörte Fulst nach 25 Jahren im Sattel auf.

Das inzwischen 10-köpfige TWENTYINCH 20" Team engagiert sich seit 2016 (nicht nur auf Klapprädern) für Straßenkinder, Kinder in Not, und Kinderhilfsprojekte. TWENTYINCH 20“ sind auf alten Singlespeed-Klapprädern der 80er mit Rennradlenkern, Einteilern und Zeitfahrhelmen bei diversen Jedermann-Rennen, Charitys und Veranstaltungen präsent und sorgen für Spaß, ungläubige Blicke und Verwirrung. Das Fahrerteam besteht aus einer wilden Mischung radbegeisterter Eltern und engagierten Onkels, Tanten und Managern, die sich allesamt nicht zu ernst nehmen und von dem Glück ihres Lebens und familiären Reichtums auf diesem Weg gerne etwas zurückgeben möchten.