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BDR nimmt Kurs auf Tokio - In vier Disziplinen kein WM-Start

Nächste Station: Die WM in Pruszkow. © Arne Mill / Frontalvision.de
Nächste Station: Die WM in Pruszkow. © Arne Mill / Frontalvision.de

Mit den Bahn-Weltmeisterschaften in Pruszkow (27. Februar bis 3. März) geht die erste Hälfte der Qualifikation der Bahnfahrer für die Olympischen Spielen 2020 zu Ende. Im Olympia-Ranking nimmt der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) Kurs auf Tokio. Bei der WM in Polen fehlt der BDR dagegen in vier Wettbewerben.

Berlin. In der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 belegen die Männer in der 4000-Meter-Mannschaftsvefolgung kurz vor der Halbzeit Platz neun (3050 Punkte), knapp hinter der Schweiz (3080) und kurz vor Belgien (3020) und Korea (2950). Nur die besten acht Mannschaften gehen nach Tokio.„Die Qualifikation ist an ein paar Stellen unglücklich für uns verlaufen, es gibt aber jetzt keinen Grund, die Nerven zu verlieren“, sagt Bundestrainer Sven Meyer.

Die Verfolger-Mannschaft bringt EM-Platz vier und aus den Weltcups die Ränge vier, fünf und fünf in die Wertung ein. Durch den komplizierten Modus mit Streichwerten und einer höheren Gewichtung von Top-Ergebnissen führt dies in der Rangliste zum Zwischenergebnis von Platz neun. „Für uns ist das nicht überraschend. Es war von Anfang an klar, dass es bis zuletzt eng bleibt. Klar ist aber auch: gröbere Ausrutscher kann sich niemand erlauben“, sagte Sportdirektor Patrick Moster, der vor allem auf die WM setzt. 

Bei den Verfolgerinnen liegt die Mannschaft von André Korff nach den guten Ergebnissen des Winters als Sechster dagegen deutlicher auf Kurs Japan und hat vor der WM sogar ein kleines Punkte-Polster. Die Teamsprinterinnen sind sogar auf Platz drei, während die erfolgsverwöhnten Sprint-Männer „nur“ auf Platz acht rangieren. Auch in diesem Wettbewerb gehen nur acht Nationen nach Tokio. „Nach den Ergebnissen des Winters ist dieses Ergebnis nicht verwunderlich“, sagt Moster. Entscheidend sei in allen Wettbewerben die WM. Moster: „Hier gibt es die meisten Punkte.“

Bei den WM-Startplätzen - hier zählt das Nationenranking - verpasste der BDR dagegen in vier Wettbewerben die Qualifikation für Pruszkow. Bei den Männern ist Deutschland im Punktefahren und im Scratch nicht vertreten. Das sehen die vom Radsport-Weltverband UCI veröffentlichten Startplatz-Quoten vor. „Wir haben diesen Winter den Fokus auf die Olympischen Wettbewerbe gelegt", erklärt Meyer. Im Punktefahren fällt zudem der EM-Verticht von Roger Kluge ins Gewicht. Der Madison-Weltmeister hatte seinen Start im August in Glasgow nach einer Erkrankung kurzfristig absagen müssen. „Ohne EM-Teilnahme gibt es aber keinen WM-Startplatz", erklärt Meyer. Im Nationenranking hatte der BDR hier - auch aufgrund des Weltcup-Sieges von Moritz Malcharek in Paris - den zehnten Platz erreicht und hätte sich sportlich sicher qualifiziert.

Bei den Frauen verpasste der BDR für Pruszkow die Teilnahme in den Olympischen Disziplinen Madison und Omnium. Für die Olympischen Spiele in Tokio gibt es aber eine Besonderheit: Hier läuft die Qualifikation im Madison auch über die Rangliste der Verfolgerinnen. Heißt: Lediglich im Frauen-Omnium ist Olympia 2020 aktuell gefährdet. Sportdirektor Patrick Moster kündigt deshalb an: „Wir werden uns nach der WM nochmals strategisch ausrichten."