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Carl Hinze gibt in Hongkong sein Weltcup-Debüt

Carl Hinze © Frank Hammerschmidt
Carl Hinze © Frank Hammerschmidt

Wie die Schwester so der Bruder: Beim Bahn-Weltcup in Hongkong gibt Carl Hinze aus dem Track-Team Brandenburg sein Debüt in der Elite-Nationalmannschaft. Schwester Emma ist schon seit Jahren eine feste Größe.

Hongkong/Cottbus. Die Aufregung hält sich noch in Grenzen, im Moment ist Carl Hinze noch mit den Nachwirkungen einer leichten Grippe beschäftigt. Dabei gibt der 19-Jährige, der seit Dezember die Sportschule in Cottbus besucht und für das Track-Team Brandenburg fährt, auf der WM-Bahn von 2017 seinen Einstand in der Elite-Nationalmannschaft. Im Sprint und Teamsprint wird Hinze wohl zum Einsatz kommen – und damit es wieder einmal seiner Schwester Emma gleichtun.  „Ich konnte am Montag wieder mit dem Training anfangen und freue mich natürlich - die Bahn in Hongkong gefällt mir sehr gut“, sagt Hinze.

Schwester Emma lebt schon seit 2015 in Cottbus. Die viermalige Junioren-Weltmeisterin schaffte hier den Durchbruch in die Elite. 2016 gehörte die 21-Jährige zur deutschen Mannschaft für die Olympischen Spiele in Rio. Nach einem Jahr mit anhaltenden Rückenbeschwerden startete Emma Hinze in dieser Saison richtig durch. Nach Bronze bei der EM in Glasgow im Teamsprint fuhr die gebürtige Hildesheimerin in der Weltcup-Saison sechs Silber-Medaillen ein: in Sprint (2), Keirin (1) und Teamsprint (3).

„Für mich ist Carls Wechsel super, denn ich habe früher auch immer mit meinem Bruder auf der Straße zusammen trainiert und wir machen generell viel zusammen“, so Emma Hinze. Konkret geraten zu einem Wechsel in die Lausitz habe sie ihren Bruder nicht, der zunächst von Hildesheim an den Stützpunkt in Schwerin gewechselt war. „Ich habe erst von seiner Entscheidung mitbekommen, als sie schon gefallen war“, erinnert sich Emma Hinze, die am Mittwoch direkt aus dem Trainingslager in Südafrika anreiste und ebenfalls in Hongkong startet – im Teamsprint und Keirin.

Carl Hinze gewann 2018 bei den U-23-Europameisterschaften in Aigle/Schweiz zusammen mit Nik Schröter (Cottbus) und Marc Jurczyk (Erfurt) die Bronzemedaille im Teamsprint. In Cottbus hat er sich der Trainingsgruppe von Eyk Pokorny angeschlossen und möchte hier bei besseren Umfeldbedingungen als in Schwerin den nächsten Entwicklungsschritt machen. „Mit ihm wird der Konkurrenzkampf in der Trainingsgruppe erhöht. Carl kann im Teamsprint auf Position zwei oder drei fahren, ist dazu sehr ehrgeizig und fokussiert auf den Sport“, lobt Porkorny.

Die ersten Eindrücke nach knapp acht Wochen Cottbus bestätigen Hinzes Entscheidung. „Ich habe mich schon gut eingelebt es gefällt mir sehr gut, dass ich nun öfter auf einer Bahn trainieren kann. Und es macht sehr viel Spaß, wieder öfter etwas mit Emma zu machen“, sagt Carl Hinze. Emma wird das Debüt ihres Bruders in Hongkong sicher genau beobachten, ohne dabei Druck aufzubauen: „Er sollte beim Weltcup vor allem Erfahrungen sammeln und lernen und das Beste aus sich herausholen“, sagt Emma Hinze und schickt noch einen Tipp hinterher: „Locker bleiben und an sich glauben!“