Dreikampf im Teamsprint geht beim Weltcup in Hongkong in die nächste Runde
Hongkong. Der Dreikampf um die Position eins im Teamsprint geht beim Weltcup in Hongkong in eine weitere Runde. Mit der Nationalmannschaft sind Timo Bichler (Dudenhofen) und Eric Engler (Cottbus) vor Ort und hoffen auf einen Einsatz. Nik Schröter (Erfurt) startet als Anfahrer mit dem Team Erdgas.2012.
Zuletzt machten alle Fahrer Fortschritte. Vor allem die Entwicklung bei Eric Engler ist aber bemerkenswert, da der Schützling von Trainer Bill Huck sich erst seit einigen Monaten auf seine neue Rolle komplett fokussiert. Beim Weltcup in Glasgiw belegte der 28-Jährige zwar mit Carl Hinze und Anton Höhne aus dem Track-Team Brandenburg nur den letzten Platz im Teamsprint, persönlich zahlt sich der Wechsel im Frühsommer von Eyk Pokorny hin zum ehemaligen niederländischen Nationaltrainer – in Cottbus eigentlich für BMX zuständig – mehr und mehr aus. Über EM (17,797) und Weltcup Minsk (17,648) steigerte sich Engler in Glasgow auf die Bestleistung von 17,543 Sekunden – und hat damit im direkten Anfahrer-Vergleich mit Nik Schröter und Timo Bichler derzeit die schnellste Zeit zu Buche stehen.
„Eric hat eine gute und kontinuierliche Entwicklung hingelegt. Und sein Vorteil ist die Übergabegeschwindigkeit“, lobte Bundestrainer Detlef Uibel seinen Sportler in Schottland, der sich bislang eher auf den 1000 Metern oder bei der WM 2017 auf Position drei im Teamsprint einbringen konnte. „Es ist noch lange nicht alles perfekt. Mir fehlt Praxis beim Verlassen der Startmaschine. Aber mit der Zeit kann man arbeiten – es geht in die richtige Richtung“, freute sich Engler, der zudem einen weiteren Vorteil gegenüber Bichler und Schröter hat. Der Cottbuser wird am Ende seiner Runde eben schneller. „Damit kann ich für den Teamsprint ein Gewinn sein. Ich denke, im Moment habe ich mit einen kleinen Vorteil erarbeitet“, sagte Engler.
Nik Schröter verbesserte im Team Erdgas.2012 seine Bestzeit in Glasgow auf 17,588 Sekunden und befindet sich auf Augenhöhe mit Engler. „Ich denke, ein bisschen mehr geht noch“, sagte der 21-Jährige, der im Sommer von Cottbus an den Olympiastützpunkt Erfurt gewechselt war. „Ich fühle mich sehr wohl, das Umfeld ist angenehmer; in Cottbus macht jeder sein Ding“, sagte Schröter, für den auch die Nähe zu Freundin Lara-Sophie – ebenfalls Sprinterin – eine Rolle gespielt haben dürfte. Den Konkurrenzkampf sieht er gelassen: „Ich lasse mich nicht auf Spielchen ein – ich mache einfach weiter mein Ding“, sagte Schröter.
Etwas im Hintertreffen ist momentan Timo Bichler (FAZ vom 5.7.: „Ich möchte der schnellste Anfahrer der Welt werden.“), der in dieser Saison 17,654 Sekunden als Bestzeit stehen hat – allerdings hatte der EM-Dritte von 2018 und WM-Vierte von 2019 bislang die wenigsten Versuche – und ist deshalb in Hongkong besonders gefordert. „Insgesamt ist die Entwicklung positiv, da wir endlich wieder stabile Zeiten um 17,5 Sekunden fahren. Um vorne wieder angreifen zu können, muss die Entwicklung aber weitergehen. Die Weltspitze ist uns fast eine halbe Sekunde voraus“, sagte Bundestrainer UIbel, der bis zur WM den Konkurrenzkampf zwischen Engler, Schröter und Bichler weiter schüren wird.