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Männer-Vierer fliegt zu deutschem Rekord und Gold beim Hongkong-Weltcup - Sieg für Grabosch/Hinze

Dier Sieger-Vierer von Hongkong. © privat
Dier Sieger-Vierer von Hongkong. © privat

Hongkong. Der deutsche Männer-Vierer hat erstmals seit 2004 wieder einen Weltcup in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung gewonnen und einen Riesenschritt zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio gemacht. Felix Groß (Leipzig), Leon Rohde (Wedel), Domenic Weinstein (Villingen) und Theo Reinhardt (Berlin) siegten am Freitag in Hongkong im Finale in 3:51,984 Minuten gegen Neuseeland (3:52,655). In der ersten Runde hatte das Quartett von Bundestrainer Sven Meyer zudem zum dritten Mal in dieser Saison den deutschen Rekord um 1,387 Sekunden auf 3:51,298 Minuten verbessert.

„Das war heute ein ganz, ganz wichtiges Ergebnis und der Befreiungsschlag für uns in der Olympia-Qualifikation. Da sind wir jetzt fast sicher durch“, sagte Bundestrainer Sven Meyer nach dem Meilenstein von Hongkong. Am 12. Dezember 2004 hatten zuletzt Robert Bartko, Robert Bengsch, Henning Bommel und Leif Lampater beim Weltcup in Los Angeles ebenfalls vor Neuseeland gewonnen. „Domenic Weinstein hat seit der EM und dem Weltcup nochmal einen deutlichen Schritt gemacht“, erklärte Meyer die Leistungsexplosion, die jetzt Freiraum schafft und Druck nimmt: „Wir können uns jetzt voll fokussiert auf die WM vorbereiten“, sagte Meyer nach dem Sieg in China.

Für die zweite Goldmedaille sorgten Pauline Grabosch (Erfurt) und Emma Hinze (Cottbus) im Teamsprint der Frauen. Das Duo steigerte sich von Runde zu Runde und siegte im Finale in 32,564 Sekunden gegen China. Für Hinze war es beim fünften Weltcup-Start in diesem Winter bereits die fünfte Medaille (2/2/1). Grabosch, Teamsprint-Weltmeisterin 2018, machte mit dem fünften Weltcup-Erfolg ihrer Karriere einen großen Schritt zurück zu alter Form. „Das war eine Super-Leistung von beiden. Pauline hat sich wieder stabilisiert. Emma ist absolute Top-Zeiten auf der zweiten Position gefahren“, lobte Bundestrainer Detlef Uibel. 

Grabosch und Hinze, die 2015 zusammen Junioren-Weltmeisterinnen im Teamsprint wurden und zuvor Anfang 2018 einen Weltcup gemeinsam gewonnen hatten, brauchten in bisschen Zeit, um wieder zusammen zu finden. „Deswegen lief der erste Lauf vielleicht auch nicht so gut. Da haben wir beide noch geschlafen“, berichtete die 22-Jährige. Von erster Runde bis ins Finale wurde es aber besser. „Ich habe mich dann zusammengerissen – und das hat funktioniert. Im Finale bin ich persönliche Bestzeit auf der zweiten Runde gefahren (Anm. d. Red.: 13,608). Auch die Endzeit im Finale ist die schnellste, die ich bisher mit einer Partnerin im Teamsprint gefahren bin“, freute sich die Cottbuserin aus dem Track-Team Brandenburg.

Im Teamsprint der Männer belegten Timo Bichler (Dudenhofen), Stefan Bötticher (Chemnitz) und Eric Engler (Cottbus) einen sehr guten zweiten Platz und machten ebenfalls einen großen Schritt in Richtung Tokio 2020 nach zuletzt stagnierenden Ergebnissen. In 43,436 Sekunden musste sich das Trio im Finale gegen Weltmeister Niederlande (42,271) allerdings klar geschlagen geben. „Das Ergebnis ist sicher etwas überraschend, aber im Hinblick auf die Olympia-Quali sehr wichtig gewesen. Eric Engler hat auf Position drei gezeigt, dass er derzeit ein sehr gutes Kraftniveau hat und uns die Medaille gerettet“, sagte Uibel. Das Team Erdgas.2012 um den vierfachen Weltmeister Maximilian Levy aus Cottbus wurde Siebter.

Bei den Frauen belegte der deutsche Nachwuchs-Vierer mit den Weltcup-Debütantinnen Katharina Hechler (Oberhausen), Lena Charlotte Reißner (Gera) sowie Laura Süßemilch (Ravensburg) und Lea Lin Teutenberg (Köln) in 4:27,795 Minuten Platz einen guten vierten Platz. Der Sieg ging an Neuseeland (4:19,653). Die Top-Fahrerinnen um Einer-Europameisterin Franziska Brauße (Öschelbronn) haben nach EM und den Weltcups in Minsk und Glasgow derzeit eine Wettkampfpause eingelegt.