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Die Heim-WM steht vor der Tür - der Blick geht aber vor allem nach Tokio 2020

Medaillenkandidatin Emma Hinze © Arne Mill / Frontalvision.de
Medaillenkandidatin Emma Hinze © Arne Mill / Frontalvision.de

Berlin. Mit der Qualifikation im Frauen-Vierer beginnt am kommenden Mittwoch (26. Februar) um 13.00 Uhr die Bahn-Weltmeisterschaft in Berlin. 46 Nationen stellen sich fünf Monate vor den Olympischen Spielen in Tokio zum letzten großen Kräftemessen. Die deutsche Nationalmannschaft möchte vor deutschem Publikum besonders gut abschneiden - hat aber auch die Olympischen Spiele in Tokio schon fest im Blick. 23 Athletinnen und Athleten hat der BDR für die 20 Disziplinen gemeldet. 

Mehr noch als in den Vorjahren sind WM-Titel im Vorfeld von Olympischen Spielen besonders begehrt, spiegeln sie doch das Leistungsniveau der teilnehmenden Föderationen wider. Neben Gold, Silber und Bronze werden die letzten Startplätze für Olympia vergeben, und das hat bei der deutschen Nationalmannschaft Vorrang vor möglichen Medaillen. Trotzdem wollen sie  vor heimischem Publikum glänzen und sind  bestens auf die WM  vorbereitet:

Die Sprint-Wettbewerbe sind  stets eine sichere Bank für den BDR. Platz zwei beim Weltcup im Teamsprint der Männer in Hongkong und vor allem der Keirin-Sieg von Joachim Eilers zuletzt in Kanada lassen aber für die Titelkämpfe hoffen. „Für uns geht es aber primär darum, die Olympia-Qualifikation endgültig abzusichern. Das hat Priorität vor den Medaillen“, sagt Bundestrainer Detlef Uibel.

Bei den Frauen ist Emma Hinze nach dem Rücktritt von Miriam Welte fast schon die "Grand Dame" in der Sprinterszene. Nicht weniger als sechs Mal schaffte es die Cottbuserin in der zurückliegenden Weltcup-Saison aufs Podium. Trotzdem hält sie sich mit Prognosen zurück: „Da bin ich abergläubig und will keine Vorhersagen treffen,“ sagte die 22-Jährige beim Medientag des BDR in Frankfurt (Oder).

Lea Sophie Friedrich will in ihrem zweiten Jahr in der Eliteklasse den Aufwärtstrend fortsetzen. Letztes Jahr in Pruszkow überraschte sie schon mit Platz vier im Sprint. Auch Pauline Grabosch hat den internationalen Anschluss wieder gefunden, feierte einen Sieg und zwei dritte Plätze im Teamsprint im Weltcup 2020.

In den Ausdauerdisziplinen liegt das Hauptinteresse im Vierer. In der Paradedisziplin konnten sowohl die Männer als auch die Frauen im Winter mit guten Leistungen und neuen Rekorden überzeugen. In der Einerverfolgung sind Medaillen fast schon ein Muss: Lisa Brennauer und Lisa Klein standen 2019 als Zweite und Dritte auf dem Podest, Franziska Brauße ist amtierende Europameisterin.

Auch der männliche Vierer blickt optimistisch auf die WM: „Aber auch für uns gilt: Die Olympiaqualifikation hat Vorrang. Wir werden lieber Vierter in Berlin und kämpfen in Tokio um Medaillen“, sagt Bundestrainer Sven Meyer, der in Berlin einen neuen deutschen Rekord anpeilt. „Auf der schnellen Bahn werden Rekorde purzeln“ so Meyer. Auf eine erfolgreiche Titelverteidigung hoffen die Berliner Lokalmatadoren Roger Kluge und Theo Reinhardt, die zum dritten Mal den Titel im Madison gewinnen wollen und damit ihre Ambitionen auf Olympisches Edelmetall unterstreichen wollen.